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Das Spenerhaus Tagungshotel
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Coronazeiten im Spenerhaus

Wegen der Corona-Pandemie ist auch das Spenerhaus als Hotel und Tagungszentrum in Frankfurt am Main seit knapp 4 Wochen vorübergehend geschlossen. Heute treffen wir Tanja Eckelmann, seit 2010 erfolgreiche Leiterin des Wirtschaftsbetriebs des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach. In unserem Gespräch spricht sie offen über die Situation und lässt ihren Gedanken freien Lauf….

Liebe Frau Eckelmann, vielen Dank für Ihre Zeit! Wir sitzen hier bei frühlingshaftem Wetter im Hof des Dominikanerklosters. Wie geht es Ihnen?

Danke der Nachfrage, mir geht es den Umständen entsprechend gut. Ich bin gesund, das ist die Hauptsache. Aber wie für jeden anderen auch ist die Situation sehr belastend. Sehr außergewöhnlich. Man weiß nicht, wie man alles einordnen soll. Aber ansonsten kein Grund zur Klage.

Wie sieht seit der vorübergehenden Schließung Ihr Arbeitsalltag aus?

Ich pendle zwischen Home-Office und meinem Büro hier im Spenerhaus. Eigentlich bin ich fast jeden Tag hier und spreche mit den Mitarbeitenden, die hier noch Dienst haben. Schaue, was wird gebraucht, welche Sorgen, welche Nöte sind vorhanden.

Tanja Eckelmann, Leiterin des Spenerhauses, pendelt fast täglich zwischen Homeoffice und ihrem Büro im Spenerhaus

Mit Spannung haben wir am vergangenen Mittwoch die Regierungserklärung zur Corona-Krise verfolgt. Bund und Länder haben über vorsichtige Lockerungsmaßnahmen entschieden, das Hotel und Gaststättengewerbe ist davon nicht berührt. Sind sie enttäuscht?

Auf der einen Seite ja, auf der anderen Seite war dies zu erwarten. Es ist eine wahnsinnig schwierige Situation und dieser Ausdruck „Wir alle fahren auf Sicht“, den finde ich sehr treffend. Niemand kann mit absoluter Gewissheit sagen, welche jetzt die richtige Maßnahme ist, welcher Weg der richtige ist. Insofern sehe ich das sehr differenziert. Aber natürlich, klar, es tut weh. Wir haben hart gearbeitet für 2020, damit wir die Belegungen für das Hotel und unsere vielen Tagungsräume bekommen, wir haben uns gefreut, bis zur 2. Märzwoche verlief das Geschäftsjahr gut und dann kam Corona, dann kam der Bruch und dann war alles anders, jetzt IST alles anders.

Zerbrechliche Zwischenerfolge – so unsere Kanzlerin. Noch keine Lockerungsmaßnahmen für das Hotel- und Gaststättengewerbe

Nach den Verlängerungen der Corona-Maßnahmen für Hoteliers und Gastronomen kritisiert die DEHOGA mit Hessens Hauptgeschäftsführer Julius Wagner fehlende Perspektiven für das Gastgewerbe sowie mangelnde Wertschätzung seitens der Politik. Außerdem die Forderungen nach weiteren finanziellen Unterstützungen! Folgen Sie ihm in diesen Punkten?

Man muss ja sehen, wie viele Beschäftigte hat denn unsere Branche? Rund 2,4 Millionen Menschen (lt. Dehoga) arbeiten im Gastgewerbe. Also ist unsere Branche natürlich ein nicht zu verachtender Wirtschaftsfaktor. Die Forderung nach staatlicher Unterstützung ist absolut legitim, und eigentlich selbsterklärend, sonst droht ein flächendeckendes Sterben von kleinen und mittelständischen Betrieben. Gastronomen bauen ja mit Herzblut etwas auf, da steckt viel Lebenskraft drin, finanzielle Ressourcen, viele haften mit ihrem Privatvermögen, das sind Existenzen, wie in anderen Branchen natürlich auch, die wirklich stark gefährdet sind. Das Gastgewerbe kann anders als in anderen Branchen aber keinen Umsatz nachholen. Wir können unsere Dienstleistung nicht 2 x verkaufen.

Das Hotel- und Gaststättengewerbe hat einen ganz zentralen Platz in der Gesellschaft und wirkt tief in sie hinein….

Ist das Hotel- und Gaststättengewerbe für Sie „systemrelevant“?

Im klassischen Sinne schon – too big to fail – zu groß zum Scheitern! Für eine Branche, die eine große volkswirtschaftliche sowie infrastrukturelle Rolle spielt – nicht nur bei uns im Land -, darf eine flächendeckende Insolvenz nicht hingenommen werden und sollte besonders geschützt werden. Hotelerie und Gastronomie hatten immer schon einen ganz zentralen Platz in der Gesellschaft und haben auch schon immer ganz tief in die Gesellschaft hineingewirkt. Sei es als fester Bestandteil des öffentlichen Lebens, der Freizeitgestaltung oder auch der Kultur. Auch im Bereich der Integration von geflüchteten Personen hat die Branche einen riesigen Anteil und hier nachhaltig tolle Arbeit geleistet. Natürlich laufen wir oftmals Gefahr, dass man die harte Arbeit hinter unserem Wirken nicht so sieht – insofern fehlt es vielleicht manchmal an Wertschätzung, um auf Ihre obige Frage zurückzukommen. Aber das müssen wir aushalten, wir alle sind Gastgeber aus Leidenschaft und sind glücklich, wenn unsere Gäste glücklich sind.

Praktiker und Experten mit ins Boot holen für lösungsoriente Diskussionen

Und die fehlenden Perspektiven?

Wir benötigen Orientierungshilfen von den Behörden. Wir können nur aufgrund einer klaren Gesetzeslage agieren und planen. Lösungsorientierte Diskussionen mit Experten aus der Branche,wie dem Dehoga wären, wünschens-wert, einfach mehr Praktiker mit ins Boot holen; was sehen wir gemeinsam als machbar an, was macht Sinn, wo sind Schwachstellen in bisherigen Hygienekonzepten? Gastronomen und Hoteliers würden damit ein besseres Gefühl bekommen, Sicherheit und Solidarität spüren.

Das Spenerhaus ist nicht nur Hotel, sondern auch Gastgeber für Tagungen und Kongresse sowie größere Veranstaltungen bis zu 1000 Personen und mehr. Wann ist ihrer Ansicht nach eine Veranstaltung eine Großveranstaltung?

Die zentrale Grundfrage in der Corona-Krise ist doch die Gesundheit der Menschen, und die Verantwortung jedes Einzelnen gegenüber der Gesellschaft. Wir alle halten uns an die Beschränkungen, wir schützen alte Menschen, kranke und schwache Menschen. Und das finde ich aus vollem Herzen heraus auch richtig so. Ich freue mich, wenn wir wieder öffnen dürfen, aber mit einem Fuß sind wir immer in der Unsicherheit. Die Frage nach der Großveranstaltung, ob nun mit 100 oder 1000 Personen, halte ich daher für den falschen Ansatz. Wir müssen fragen, was ist eine Gefährdung der Gesundheit, ab wann wird es problematisch mit Abstandshaltung und Hygienemaßnahmen.

„Mit einem Fuss sind wir immer in der Unsicherheit!“

Das schönste ist natürlich für einen Gastronom, einen Hotelier – und auch für mich als Verantwortliche für das Spenerhaus, wenn am Ende des Tages die Kasse stimmt, aber auch, ob langfristig die Performance stimmt. Wenn ich durchs Haus gehe und glückliche Gäste und Mitarbeitende sehe, bin ich happy. Dafür mache ich den Job. Ich könnte es mir daher nur schwer verzeihen, wenn ich wüsste, dass durch mein Unterlassen oder durch fehlerhafte Interpretation von Informationen Menschen krank werden.

Was braucht es also wirklich? Wie kann es funktionieren…?

Es darf nicht sein, dass wir als Gewerbetreibende im Hotel- und Gaststättenbereich in eine Art „Generalversicherungsposition“ geraten und verbindliche Garantien gegenüber unseren Gästen, Kunden und Behörden abgeben.
Wie ich anfangs schon angedeutet habe, Richtlinien und Orientierungshilfen sind für uns alle notwendig. Falsch wäre, wenn nun jeder sein ganz eigenes Hygiene-Konzept nach Gutdünken erstellt. Denn wenn dies in der Umsetzung nicht funktioniert wäre das fatal.
Unsere Gäste und Kunden müssen natürlich Verständnis zeigen. Neue Bestuhlungssysteme in den Tagungsräumen, andere Setups, alternative Belegungspläne, Sicherheitsabstände und Wartezonen auch an unseren Buffetstrecken, jetzt auch das verpflichtenden Tragen von Mund-Nasen-Masken – um nur ein paar Punkte zu nennen. Also vernünftige Präventions- und Gesundheitsmaßnahmen zum Schutz aller. Es geht nur miteinander.

Zukunft: Sicherheitsabstände und Schutzmasken auch an den Buffetstrecken

Wie sieht es denn jetzt konkret mit dem Spenerhaus und ihren Mitarbeitern aus. Wie stabil ist das Spenerhaus?

Das Spenerhaus beschäftigt 28 feste Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Gott sei Dank geht es allen gut, keiner ist wissentlich Coronakrank. Der erster Schritt war natürlich zu prüfen, welche Dinge im Home Office erledigt werden können. Welche relevanten Aufgabe müssen erfüllt werden, welche Mitarbeitenden haben besondere familiäre Verhältnisse, wer hat besondere Vorerkrankungen und ist ein vernünftiges Home Office mit „unbetreuten“ Kindern überhaupt machbar? Unsere Mitarbeitenden stimmen sich jetzt flexibel untereinander ab und entwickeln in diesen Zeiten einen noch stärkeren Teamgedanken. Natürlich nutzen wir die gästefreie Zeit für unerledigte Arbeiten und Instandhaltungs- und Verschönerungsarbeiten.
Die größte Herausforderung ist, mit unseren Kunden und Partnern in Kontakt zu bleiben, es wird ja weiter gehen. Wir haben einen großen Stamm an Gästen, die immer wieder zu uns kommen. Aber auch unsere Kunden “fahren auf Sicht” und verspüren diesen Druck, diese Ungewißheit. Veranstaltungen im allgemeinen haben ja einen tieferen Sinn – werden über mehrere Monate oder ein Jahr im voraus geplant, Referenten werden gebucht, Inhalte werden fixiert, Aussteller und Sponsoren sind eingebunden. Räumlichkeiten wurden entsprechend der Anzahl der Teilnehmer gemietet, die vor der Krise ausreichend war, jetzt aber neu überdacht werden müssen. Wir freuen uns daher sehr, über diese Treue und den intensiven Dialog mit allen Beteiligten.

„Unsere wirtschaftliche Stabilität können wir nicht unendlich strecken!“

Insgesamt sind wir gemeinsam mit unserem Träger, dem Evangelischen Regionalverband Frankfurt und Offenbach, sehr bemüht weiterhin verlässlicher Arbeitgeber einerseits und professioneller Partner für unsere Kunden aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft andererseits zu bleiben. Unsere wirtschaftliche Stabilität können wir jedoch nicht unendlich strecken.

Das Thema Nachhaltigkeit ist sehr wichtig für Sie. Die Bewahrung der Schöpfung ist ein wesentlicher Kerngedanke Ihres Wirtschaftens. Erlebt die Schöpfungsgeschichte mit der weltweiten Pandemie eine Art Renaissance?

In der Frage steckt Religion und Spiritualität gleichermaßen! Was erleben wir denn jetzt? Auf einmal sind wir auf uns selbst zurückgeworfen. Wir hatten immer Pläne und meinten alles kontrollieren zu können. Jetzt merken wir, da ist irgendetwas, was viel größer ist. Vielleicht gibt es etwas zwischen Himmel und Erde, was ich nicht sehen kann , was ich vielleicht nur glauben kann, glauben muss. Da muss jeder in sich selbst hineinhören und seine ganz eigene Wahrheit finden. Eine Erkenntnis, die bei vielen vielleicht wie ein Schock wirkt. Diese Krise befeuert uns positiv, denke ich, sofern es um die eigene Verantwortung geht. Wenn wir die Schöpfung neu und wieder entdecken und dann hoffentlich auch genügend Skrupel haben und ein neues Verständnis entwickeln gegenüber Klimasschutz, sozialer Gerechtkeit und unserem Wirtschaftssystem, könnte dies ein nachhaltiger Weg für uns alle sein den Schöpfungsgedanken wieder in den Fokus unseres allgemeinen Tuns zu stellen.

„Auf einmal sind wir auf uns selbst zurückgeworfen!“, so Tanja Eckelmann

Frau Eckelmann, ganz herzlichen Dank für das offene Gespräch und auf bald!

Ich danke, bleiben Sie gesund und lassen Sie uns den Humor nicht verlieren!

22. April 2020, Frankfurt am Main, Spenerhaus

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